Das rote Gold der schwäbischen Alb

22. März 2023

Am Montag, den 20.03. hatten die Landfrauen Beuren-Balzholz wieder zu einem interessanten Themenabend eingeladen.

Herr Bahnmüller aus Sonnenbühl, aktuell der einzige Safrananbauer in Baden-Württemberg, war mit seiner Frau zu Gast und konnte die zahlreichen Zuhörer mit seinem kurzweiligen Vortrag in den Bann ziehen.

Als eines der ältesten Gewürze der Welt wurde Safran schon immer in Asien angebaut. Obwohl das Klima bei uns nicht so optimal ist, funktioniert der Anbau aber auch auf der Alb. Heute ist der Iran der Hauptlieferant mit ca. 200 Tonnen im Jahr! Im Vergleich dazu hat Herr Bahnmüller bei einer Fläche von 20ar gerade mal einen Ertrag von 250g bis 500g pro Jahr!

Safran ist eine Krokusart, die nicht wild wächst, sondern immer kultiviert wird. Zum Glück kann man sie nicht mit den giftigen Herbstzeitlosen verwechseln, da in diesen keine roten Fäden wachsen.

Bis das Gewürze verwendet werden kann, bedarf es vieler einzelner Schritte und viel Handarbeit. Dies wurde den Besuchern mit wunderschönen Fotos und Videos veranschaulicht.

Ab Oktober können die Blüten täglich abgeerntet werden. Die 3 roten Fäden werden anschließend aus den Blüten gezupft und im Dörrautomat getrocknet. Dabei verlieren sie noch einmal 80% ihres Gewichts. Die Blüte selbst ist wertlos. Für 1kg Safran bedarf es 200 000 Blüten! Was für ein Aufwand!

Um den Geschmack von Safran kennenzulernen, servierte Frau Bahnmüller allen Gästen ein Safran-Kuchen-Versucherle.

In der Küche kann Safran sehr gut zu Risotto, Kuchen und Süßspeisen verwendet werden. Aber auch als Heilmittel z.B. bei Menstruationsbeschwerden oder als Aufheller bei Depressionen kommt Safran zum Einsatz. Und natürlich als starkes gelbes Färbemittel.

Auf ihre vermutlich einzigartige Produktpalette in ganz Europa sind die Bahnmüllers ganz besonders stolz. Dazu gehören Safran-Fäden in verschiedenen Gebinden von 0,1g bis 0,5g, Safran-Salz, Safran-Öle, Saframico, Kräutertee mit Safran, Linguine mit Safran, Risotto mit Safranfäden und Safran-Trüffel-Pralinen.

Am Ende des Vortrags konnten alle Gäste gut nachvollziehen, warum 30 -35 Safranfäden um die 8,00€ kosten.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Augen auf beim Safrankauf! Safran ist nicht nur das teuerste Gewürze der Welt, sondern auch das meist gefälschte! Zum Glück gibt es in unserer Region das Original. Und vielleicht zieht es Sie im Herbst einmal auf die Alb, um dort die wunderschönen Safranblüten auf den Feldern zu bestaunen.

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