40 Jahre Krippe – Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen
Die Renninger Krippe im Stadtteil Malmsheim, Kreis Böblingen, ist Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Region. So kamen auch wir vom Landfrauenverein Beuren-Balzholz zur Krippe in der Martinuskirche.
Pfarrer Pitzal erklärte die Krippe, in deren Mittelpunkt in diesem Jahr sieben „Lebensberge“ stehen, Berge, die für unser Leben von besonderer Bedeutung sind. Ausgehend vom Berg Sinai, von dem der Menschheit die Zehn Gebote gegeben wurden, über die Akropolis für die Demokratie, Rom mit dem Kapitol für die Rechtsordnung, der Monte Casino, von dem die Benediktiner die Grundwerte für Kultur, Kunst, Agrarwirtschaft und Religion gelegt haben, über den Wittenberg stellvertretend für die Reformation bis hin zum Württemberg, wo das erste Auto der Welt gebaut wurde. Die Krippe ist vor dem Berg von Bethlehem aufgebaut, im Hintergrund ist Golgotha zu sehen. Zur Krippe selbst kommen Kinder mit ihren Eltern, eine Frau im Rollstuhl und Menschen aus der Welt der Berge.
Etwa 400 Figuren mit einer Größe von ca. 50cm schmücken die einzelnen Szenen und Darstellungen. An den Seitenwänden der Kirche sind Bilder verschiedener Weltberge und Schwäbischer Berge zu sehen, davor die Probleme unserer Zeit wie Umweltverschmutzung, Schulden bei Hausbau oder Autokauf, die Verelendung in den Slums und Wassernot, aber auch die hoffnungsvollen Entwicklungen unseres gegenwärtigen Lebens wie das Miteinander der Vereine, eine gute Nachbarschaft, die deutsch-französische Freundschaft, Ökumene, Altenzentren oder Sitzwache. Auch Papst Franziskus, wie er mitten unter den Armen Zeichen der Hoffnung vermittelt, wird gezeigt.
lm hinteren Teil der Kirche gehen die Darstellungen auf die Berge der Bibel ein. Der Berg der Völker, der brennende Dornbusch am Berg Horeb oder der Zionsberg mit dem Felsendom wird ebenso gezeigt wie der Berg der Seligpreisungen und der Ölberg. Der Eingangsbereich vor der Kirche ist dem Krippenjubiläum gewidmet. Im hinteren Teil sind Bilder aus den verschiedenen Kontinenten der Welt zu sehen, die zum Krippengeschehen der letzten Jahre gehörten. Die Zahl 40 mit der geschnitzten Krippe ist umstellt mit Sternsingern, Ministranten, Musikern und Sängern. Sternförmig wird angedeutet, welche vielfältigen Impulse die Krippe den Besuchern geben kann. Anlässlich des Krippenjubiläums wurde auch eine Festschrift mit den wichtigsten Darstellungen der letzten 40 Jahre herausgegeben.
Es wird kein Eintritt verlangt. Mit den gesammelten Spenden werden Projekte in der Dritten Welt unterstützt, vor allem geht die Hilfe zu den von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Indien und den Opfern der Terroranschläge in Sri Lanka.
Der Besuch an der Krippe wurde für alle zu einem nachhaltigen Erlebnis. Staunenswertes, aber auch Besinnliches vermittelt diese in ihrer Art einzigartige Krippe, die in diesem Jahr zum 40. Mal aufgebaut wurde.